GOTS Pressemitteilung +++ Global Organic Textile Standard - Neue Version 6.0 verabschiedet Bezug zu OECD Richtlinien und Ermittlung des „Living Wage Gap“
Global Organic Textile Standard - Neue Version 6.0 verabschiedet
Bezug zu OECD Richtlinien und Ermittlung des „Living Wage Gap“
Pressemitteilung
Sperrvermerk: nicht veröffentlichen vor dem 19. März 2020
Am heutigen Donnerstag, den 19. März 2020, veröffentlicht GOTS die neue Version 6.0. Sie ist das Ergebnis eines sich alle drei Jahre wiederholenden Revisionsprozesses. International operierende Stakeholder aus den Gebieten ökologischer Landbau, Textilverarbeitung, Textilchemie, Sozialkriterien, Industrie, NGOs und Verbraucherinteressen haben im vergangenen Jahr zur neuen Version 6.0 beigetragen. Die vollständige Liste der mitarbeitenden Interessenvertreter und den Zeitplan finden Sie hier.
GOTS definiert weltweit anerkannte Kriterien, welche die vollständige Rückverfolgbarkeit unabhängig zertifizierter Bio-Textilien, vom Feld bis zum fertigen Produkt, garantieren. Alle wichtigen Kernbestimmungen wie der Mindestanteil zertifizierter Biofasern, generelle Verbote giftiger und schädlicher Chemikalien, konventioneller Baumwolle und originärem Polyester sowie das sozial-verantwortliche Management-System wurden beibehalten. Bei anderen Kriterien hat der GOTS sogar nochmal angezogen.
Bei den GOTS-Umweltkriterien wurden nun auch für die Hersteller zugelassener Chemikalien Anforderungen an Produktverantwortung sowie Umwelt, Gesundheit und Sicherheit (Product Stewardship and Environmental Health and Safety (EHS)) definiert.
Das neu veröffentlichte Testprotokoll ISO / IWA 32 für das GV-Screening bei Baumwolle dient nun als anerkannte Screening-Methode für den Nachweis von GVO.
GOTS 6 erlaubt keine Ausnahme mehr beim Faseranteil von Regenerat- und Synthetikfasern für Socken, Leggings und Sportbekleidung.
Produktqualitätsstandards für Farbechtheit und Formbeständigkeit (Einlaufwerte) sind nun obligatorisch. Spezifische neue Anforderungen für Tampons und Textilien mit Lebensmittelkontakt wurden ebenfalls definiert.
Bei den GOTS-Sozialkriterien gibt es eine bedeutende Innovation: Zertifizierte Betriebe müssen nun die Differenz zwischen tatsächlich gezahlten Löhnen und "existenzsicherndem Lohn" berechnen (nach anerkannten Berechnungsmethoden) und dokumentieren. Darüber hinaus sollen sie darauf hinarbeiten diese Lücke zur schließen.
Die Anlehnung an die OECD Leitlinien für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten im Bekleidungs- und Schuhsektor sind expliziter Bestandteil des Standards. Die Definition ethischer Geschäftspraktiken wurde weiterentwickelt.
"Die GOTS-Version 6.0 ermöglicht es unsere Mission weiter voran zu treiben. Nach einer der produktivsten Revisionsphasen in der GOTS Geschichte, mit intensiven Sitzungen im GOTS Standard Komitee, gemeinsam mit externen Experten und Interessengruppen, wird der Standard kontinuierlich weiter verbessert. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und zugleich zuversichtlich, dass der GOTS weiterhin in der führenden Position bleiben wird." Rahul Bhajekar, GOTS-Geschäftsführer.
Die Übergangsfrist für GOTS-zertifizierte Unternehmen zur neuen Version beträgt ein Jahr. Die GOTS Version 6.0, das entsprechende Implementation Manual sowie die Liste aller Änderungen stehen auf der Website zum Download bereit.
Über GOTS: Die selbstfinanzierte, gemeinnützige Organisation Global Standard GmbH wurde 2008 von vier führenden internationalen Standard setzenden Mitglieds-Organisationen gegründet und ist Eigentümerin des GOTS Labels. GOTS steht für Global Organic Textile Standard und wurde von den vier Organisationen, mit dem Ziel den biologischen Status von Textilien und eine glaubwürdige Produktsicherheit für den Konsumenten zu gewährleisten, entwickelt: Organic Trade Association (U.S.), Japan Organic Cotton Association, Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft (Deutschland), und Soil Association (UK). Der weltweit anerkannte führende Standard für die gesamte Verarbeitung von Bekleidung und Heimtextilien, definiert auf hohem Niveau umwelttechnische Anforderungen und fordert die Einhaltung von Sozialkriterien entlang der textilen Lieferkette. Zentrale Bestimmungen beinhalten das Verbot von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), von hochgefährlichen Chemikalien (wie krebserregende Azofarbstoffe und Formaldehyd) sowie Kinderarbeit, und die Anforderung nach strikten Abwasserbehandlungspraktiken und sozialverantwortlichem Management.
Mehr Informationen zum GOTS gibt es auf www.global-standard.org.
und auf LinkedIn, Instagram and Facebook @globalorganictextilestandard.
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Franziska Dormann
Repräsentantin Deutschland, Österreich, Schweiz
GOTS
Global Organic Textile Standard